Die Außer Parlamentarische Opposition
Mitte der 1960er Jahre formte sich mit der Studentenbewegung in der BRD die APO.
Sie entwickelte sich aus dem Unmut gegenüber der Regierung, der fehlenden politischen Opposition im Parlament und den geplanten Notstandsgesetzen.
Von den Universitätsstädten aus erreichten die Aktivitäten der APO 1967/68 ihren Höhepunkt.
Die APO forderte eine Demokratisierung der Universitätspolitik („Unter den Talaren – Muff von 1000 Jahren“) und rechnete mit der Vergangenheitsbewältigung der Elterngeneration ab.
Der Fokus der Regierenden und Bürger*innen lag auf dem wirtschaftlichen Wiederaufbau, die Verbrechen des Nationalsozialismus wurden gesellschaftlich verdrängt.
Hohe Ämter wurden immer noch durch (ehemalige) Nationalsozialist*innen geführt.
Weltpolitisch drohte in dieser Zeit ein globaler Atomkrieg, durch die Aufrüstung der „reichen“ Industrienationen. Die APO schloss sich den weltweiten Protestbewegungen gegen den „westlichen Imperialismus“ an. Globale Aufrüstung und damit „begründete“ Notstandsgesetze, Vietnamkrieg und Kuba-Krise waren zentrale Protestfelder.
Sehr bald weitete die APO ihre Kritik aus und forderte grundsätzliche gesellschaftliche Veränderungen mit einem sozialistisch-revolutionären Sinn.
Nachdem der Student Benno Ohnesorg bei einer Demonstration 1967 von einen Polizisten erschossen wurde, radikalisierte sich die APO zunehmend. Verstärkt wandte sie sich gegen die Springer-Presse, welche die Stimmung der Bevölkerung mit hetzerischen Schlagzeilen gegen die Bewegung aufheizte.
In Folge dessen wurde 1968 auf einen der prominentesten Wortführer, Rudi Dutschke, ein Anschlag verübt. Dutschke wurde von einem Arbeiter durch Pistolenschüsse stark verletzt und starb zehn Jahre später an den Spätfolgen des Attentats.
Nach 1969 teilte sich die APO in verschiedene Splittergruppierungen auf. Neue soziale Bewegungen entstanden, die Themenbereiche wurden um z.B. Umweltschutz und Atomenergie erweitert. Als Organisationsform der Anti-Atomkraft- und der Friedensbewegung bildeten sich neue soziale Bewegungen, u.A. die Partei „DIE GRÜNEN“.
Ein kleiner Teil der APO-Aktivist*innen radikalisierte sich und organisierte als „Rote Armee Fraktion“ (RAF) den bewaffneten Widerstand gegen Wirtschaft, Politik und Justiz.
Die außerparlamentarische Opposition ist inzwischen (pazifistisch) weit in der Bevölkerung verankert. Die parlamentarischen Parteien isolieren sich immer weiter von den Belangen der Bevölkerung, dadurch kommt es zu Volksbewegungen für mehr Umweltschutz („Fridays for Future“; „Hambacher Forst“), faire soziale Gerechtigkeit („Gleichstellung/Gleichberechtigung mwd“) Bündnisse gegen korrupten Lobbyismus („Transparency International“) und und und …